Die Schwangerschaft ist eine Zeit der tiefen Vorfreude – und gleichzeitig eine Phase, in der viele werdende Mamas und Papas mit inneren Fragen, Unsicherheiten oder sogar Ängsten konfrontiert sind. Das ist vollkommen normal. Dein Körper verändert sich, dein Umfeld verändert sich – und auch dein Verständnis von dir selbst wächst von Woche zu Woche.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du mit typischen Sorgen liebevoll umgehen kannst und welche Strategien dir wieder mehr Ruhe, Vertrauen und emotionale Balance schenken können.
Viele Frauen fragen sich: „Entwickelt sich mein Baby gut? Ist alles in Ordnung?“
Je nachdem, welche Erfahrungen du im Umfeld oder in der Familie gemacht hast, können diese Gedanken intensiver sein. Ultraschalltermine, Blutwerte und Untersuchungen bringen oft Erleichterung – aber die Tage dazwischen fühlen sich manchmal lang an.
Wichtig ist: Sorgen sind kein Zeichen von Schwäche. Sie zeigen, dass du Verantwortung übernimmst und dass dir dein Baby am Herzen liegt.
Ob erste oder zweite Schwangerschaft – Gedanken wie „Wie werde ich die Geburt erleben?“ kommen fast bei jeder Frau.
Hier spielen Ungewissheit, Schmerzfragen oder schlechte Geburtsgeschichten aus dem Umfeld häufig eine Rolle.
Vielleicht fragst du dich:
Wie wird sich mein Alltag anfühlen?
Wie verändert sich die Beziehung?
Werde ich alles schaffen?
Diese Fragen gehören zum Transformationsprozess, den jede werdende Mama (und jeder Partner) durchläuft. Sie sind Zeichen dafür, dass du dich innerlich auf das Mamasein vorbereitest.
Ängste verschwinden nicht, wenn man sie „wegdrückt“. Oft hilft es zu sagen:
„Ich fühle mich gerade unsicher – und das ist okay.“
Sprich mit deinem Partner, einer Freundin oder deiner Hebamme. Du musst keine Antworten haben – es geht darum, nicht allein zu bleiben.
Gerade bei Gesundheitsfragen hilft es vielen Frauen, gut informiert zu sein:
Was passiert in dieser Schwangerschaftswoche?
Welche Symptome sind normal?
Wann sollte ich meine Hebamme fragen?
Seriöse Quellen und erklärende Gespräche können unglaubliche Ruhe bringen – aber achte darauf, nicht im Google-Strudel zu landen.
Perfekt gegen akute Sorgen oder innere Unruhe:
Atme 4 Sekunden ein
Atme 6 Sekunden aus
Wiederhole 10–20 Atemzüge
Der längere Ausatem aktiviert deinen Parasympathikus – dein inneres Beruhigungssystem.
Stell dir einen Ort vor, an dem du dich vollkommen gehalten fühlst.
Das kann ein Strand, ein Wald oder ein warmes Zimmer sein.
Bleibe für ein paar Minuten dort. Dein Gehirn beruhigt sich erfahrungsgemäß sehr schnell, wenn es Sicherheit visualisiert.
Setz dich hin
Lege eine Hand auf den Bauch
Sage dir leise: „Ich bin hier. Mein Baby ist hier. Wir sind sicher.“
Dieser kleine Satz wirkt oft wie ein emotionales Ankerseil.
Viele Sorgen entstehen, weil zu viel gleichzeitig passiert – organisatorisch, emotional und körperlich.
Praktische Tipps:
Eine kurze To-Do-Liste pro Tag (max. 3 Punkte)
Aufgaben delegieren
Innere Erwartungen realistisch halten
Workload bewusst reduzieren
Du musst in dieser Zeit nicht alles schaffen. Du darfst dich verändern.
Partner, Familie, Freundinnen oder Hebamme können viel Last von deinen Schultern nehmen, wenn du offen sagst, was du brauchst.
Viele Frauen erleben enorme Erleichterung, wenn sie folgende Sätze aussprechen:
„Ich fühle mich gerade überfordert.“
„Kannst du mich ein bisschen unterstützen?“
„Ich brauche gerade Ruhe.“
Es ist ein Zeichen von Stärke, Hilfe anzunehmen.
Es ist normal, zwischendurch unruhig oder ängstlich zu sein.
Achte aber darauf, ob:
du an mehreren Tagen hintereinander schlecht schläfst
dein Alltag stark eingeschränkt ist
du anhaltende Sorgen nicht abschalten kannst
du dich immer wieder alleine mit deinen Gedanken fühlst
Dann kann ein Gespräch mit deiner Hebamme, Frauenärztin oder einer Beratungsstelle Wunder wirken. Viele Frauen finden bereits nach wenigen Gesprächen wieder ein Gefühl von Kontrolle und Orientierung.
Sorgen sind Teil des Übergangs ins Mamasein.
Sie bedeuten nicht, dass du etwas falsch machst – sondern dass du wächst, dich veränderst und Verantwortung übernimmst.
Mit liebevoller Selbstfürsorge, Wissen, mentalen Tools und Unterstützung kann sich dein Alltag wieder viel leichter und sicherer anfühlen.
Du bist nicht allein mit deinen Gedanken.
Und du darfst darauf vertrauen, dass du Schritt für Schritt hineinwächst – in genau die Mutter, die dein Baby braucht.
ÜBER DIE AUTORIN

Jente Weis
Ich begleite Frauen mit Herz, Wissen und einer Prise Leichtigkeit durch ihre Schwangerschaft. Mein Ziel ist es, dich in dieser besonderen Zeit liebevoll zu stärken und inspirieren.
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